Wíndkraftnutzung dient den Zielen einer Biosphärenregion
Der Windkraft ist substanziell Raum zu verschaffen – „Verhinderungsplanung“ nicht zulässig
Die BEG Bliesgau (www.beg-bliesgau.de) möchte hiermit zur Versachlichung der Diskussion über die Windenergienutzung in der Biosphärenregion Bliesgau beitragen. Um dem mit großer Mehrheit unterstützten gesellschaftlichen Ziel des Ausstiegs aus der Kernenergie und der damit verbundenen Energiewende gerecht zu werden und andererseits die Klimaschutzziele der Biosphäre Bliesgau zu erreichen, ist es unabdingbar, einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau der Erneuerbaren Energien und speziell zum Ausbau der Windenergienutzung zu leisten. Hierbei ist bei der Festlegung von Windvorranggebieten unbedingt darauf zu achten, dass für die „Windenergie substanziell Raum geschaffen wird“. Wird dieser Grundsatz missachtet, so liegt eine „Verhinderungsplanung“ vor, die die Ausweisung der Windvorranggebiete ungültig werden lässt, so dass dann Windkraft überall in der betreffenden Kommune grundsätzlich möglich wird.
Biosphärenzweckverband und Klimaschutzrat verabschieden Masterplan 100 % Klimaschutz
Die BEG Bliesgau begrüßt ausdrücklich den Ende 2014 verabschiedeten Masterplan 100 % Klimaschutz des Biosphärenzweckverbandes. In diesem Masterplan bekennt sich der Zweckverband und ihre politischen und gesellschaftlichen Vertreter mit großer Mehrheit zu einer drastischen Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes in der Biosphäre Bliesgau. Um dieses Ziel zu erreichen, sind im Masterplan insbesondere Maßnahmen wie der verstärkte Ausbau der Photovoltaik sowie der Ausbau der Windkraft und der Biomasse (in Form von Holz) als heimischer erneuerbarer Energieressourcen in der Biosphärenregion vorgesehen.
Die Bürger - Energiegenossenschaft Bliesgau tritt ausdrücklich für die Nutzung der Windkraft im Bliesgau ein und bittet die Bürger sowie die Politik um eine sachliche Diskussion über das Thema. Die Windenergie ist die ergiebigste, effizienteste und preiswerteste erneuerbare Energie. Und mit der Windenergie können wir aus einer heimischen Ressource Strom dezentral, unabhängig vom Ausland, sauber und umweltfreundlich erzeugen und vor Ort verbrauchen. Darüber hinaus können sich die Bürger über die Bürger – Energiegenossenschaft Bliesgau an der Windkraftnutzung beteiligen und somit einerseits einen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz sowie zum Ausstieg aus der Kernenergie leisten und andererseits auch einen finanziellen Nutzen erzielen. Die Wertschöpfung bleibt damit weitgehend in der Region, anstatt nach Außen abzufließen. Es kann somit eine nachhaltige, saubere, unabhängige und sichere Energieerzeugung von den Bürgern für die Bürger umgesetzt werden, zum Wohle aller Bürger, unserer Kinder und der nachfolgenden Generationen. Die BEG – Bliesgau ruft alle Beteiligten zu einer sachlich geprägten, demokratischen und fairen Diskussion auf und steht für Gespräche sowohl mit den politischen Vertretern als auch mit der Bürgerinitiative „Bliesmenger Gegenwind“ (BI „Gegenwind“) zur Verfügung.
Die BEG Bliesgau nimmt Stellung zu Aussagen der BI „Gegenwind“
Wenn die BI „Gegenwind“ einen Abstand von Windkraftanlagen zur Wohnbebauung von 2 km im Bliesgau fordert, dann ist sie nicht grundsätzlich – wie behauptet - für die Windkraft, sondern setzt sich dafür ein, dass keine einzige Windkraftanlage im Bliesgau – wie übrigens auch im gesamten Saarland mehr gebaut werden kann, da solche Abstände schlicht nicht möglich sind. Damit würde auch das Ziel der saarländischen Landesregierung unerreichbar, bis 2020 etwa 20 % der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien zu decken. Behauptungen, dass es bei Abständen von 800 Metern zu Lärm- oder Infraschallbelastungen kommt, entbehren jeder Grundlage (nähere Informationen mit Quellenangaben hierzu auf unserer Internetseite). Für jede einzelne Windkraftanlage muss bei der Planung ein entsprechendes Lärm- und Schattenwurfgutachten erstellt und strenge Grenzwerte bezüglich Schall und Schattenwurf eingehalten werden. Die Windverhältnisse (Windhöffigkeit) in den geplanten Gebieten sind gut, so dass ein einziges Windrad dort ca. 6,5 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen kann, soviel wie etwa 1.700 Haushalte verbrauchen. Damit würden der Umwelt etwa 4.000 Tonnen Kohlendioxid erspart, die Menge, die ca. 400 Hektar Wald jährlich der Umwelt entziehen. Darüber hinaus werden dadurch gegenüber einer Stromerzeugung aus Kohle unter anderem Giftstoffe wie Schwefeldioxid, Quecksilber, Blei und andere vermieden, die unsere Gesundheit in erheblichem Maße belasten.
BI „Gegenwind“ betreibt Panikmache statt sachlicher Information der Bürger
Die BI „Gegenwind“ hat sich leider nicht konstruktiv und sachlich mit der Thematik auseinandergesetzt, sondern ist mit unhaltbaren Parolen, Desinformation der Bürger und auch mit Verunglimpfung von Gemeinderäten in der Öffentlichkeit negativ in Erscheinung getreten. An die Stelle sachlicher Information der Bürger ist Desinformation und Panikmache getreten, was besonders augenscheinlich bei der gravierend falschen, früheren Fotomontage auf ihrer Internetseite wurde. In der Zwischenzeit wurde von der Bürger - Energiegenossenschaft Bliesgau eine eigene realistische Fotomontage unter Berücksichtigung optischer Gesetzmäßigkeiten präsentiert (siehe Internetseite: www.beg-bliesgau.de unter „Stellungnahmen der Genossenschaft“). Dies hat die BI „Gegenwind“ offensichtlich zum Anlass genommen, die eigene stark verfälschende Fotomontage zu entfernen und durch eine andere zu ersetzen, die aber auch nicht wesentlich besser ist.
Gegner der Windkraft machen es sich einfach und bemühen das St. Florians-Prinzip
Die BI „Gegenwind“ blendet Vorteile der Windenergie wie eine sichere, saubere, unabhängige und erneuerbare Energieversorgung vollends aus. Einerseits wollen sie auf die Annehmlichkeiten des modernen Lebens nicht verzichten und dazu gehört eben auch die Stromversorgung. Andererseits wollen sie angeblich „Natur pur“ und nicht die geringste subjektiv empfundene „Beeinträchtigung“ ihres Umfeldes hinnehmen. Die Anhänger der BI „Gegenwind“ sollten einmal darüber nachdenken, dass anderswo Menschen große Belastungen und Nachteile, wie z.B. den Verlust von Heimat tatsächlich ertragen müssen (z.B. in den Braunkohlerevieren), damit sie als Bürger der Biosphäre Bliesgau in ihrem vermeintlichen „Naturkundemuseum“ sowohl ihre „Naturidylle“ als auch ihre Stromversorgung genießen können. Die Argumente die sie anführen, entspringen dem „St. Florians-Prinzip“, wonach die Anderen doch die Lasten tragen sollen, während sie selbst nur die Vorteile der Stromversorgung genießen wollen.
Bürger – Energiegenossenschaft Bliesgau eG
Joachim Götz, Heribert Paul, Günter Walle