Erneuerbare Energien zum ersten Mal wichtigster Energieträger im deutschen Strommix
Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung steigt auf 25,8 Prozent.
Insgesamt sank die Bruttostromerzeugung im Jahre 2014.
Der Anteil der regenerativen Energien an der Bruttostromerzeugung in Deutschland ist im Jahr 2014 auf voraussichtlich 25,8 Prozent gestiegen. Damit sind die Erneuerbaren Energien erstmalig der wichtigste Energieträger und haben von den konventionellen Energiequellen den größten Anteil am Strommix. Dies ergaben vorläufige Erhebungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Der weitere Zubau von regenerativen Anlagen und die günstigen Witterungsverhältnisse haben den Erneuerbaren diesen Rekordwert beschert. Im Vorjahr lag der Anteil der regenerativen Energien an der Brutto-Stromerzeugung noch bei 24,1 Prozent. Insgesamt sank die Bruttostromerzeugung in diesem Jahr auf 610,4 Mrd. kWh (2013: 633,2).
In absoluten Zahlen stieg die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien von 152,4 auf 157,4 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh). Während die Erzeugung aus Windenergieanlagen um rund 1 Prozent stieg und damit aktuell bei 52,4 Mrd. kWh liegt, produzierten Photovoltaikanlagen mit 35,2 Mrd. kWh fast 14 Prozent mehr Strom als im Vorjahr. Biomasse, einschließlich Bio-Siedlungsabfälle, konnte eine Steigerung um fünf Prozent von 46,6 Mrd. kWh auf 48,9 Mrd. kWh erzielen. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft belief sich auf 20,8 Mrd. kWh.
Braunkohlekraftwerke kamen auf einen Anteil an der Stromerzeugung von 25,6 Prozent (25,4). Steinkohlekraftwerke trugen 18,0 Prozent (19,2) bei. Der Anteil von Kernenergie liegt bei 15,9 Prozent (15,4). Der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung ist erneut gesunken auf 9,6 Prozent (10,7).
Dabei erzeugten Braunkohlekraftwerke rund 156,0 Mrd. kWh, Steinkohlekraftwerke 109,9 und Kernkraftwerke 96,9 Mrd. kWh. Erdgaskraftwerke erzeugten in diesem Jahr etwa 58,5 Mrd. kWh. Insgesamt deckten die Erneuerbaren Energien in diesem Jahr 27,3 Prozent des Brutto-Inlandsstromverbrauchs
Quelle: Agora Energiewende;
Erneuerbare Energien kompensieren die Abschaltung von 8 Kernkraftwerken und tragen zusätzlich zur Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes bei
Seit 2010 hat sich die Stromerzeugung aus Kernenergie (vor allem wegen der Abschaltung von 8 Atomreaktoren nach der Atomkatastrophe von Fukushima) um ca. 44 Milliarden kWh verringert. Im selben Zeitraum konnten die Erneuerbaren Energien um ca. 53 Milliarden kWh zulegen und somit den Ausfall an Erzeugung durch Kernenergie sogar überkompensieren. In diesem Zeitraum (vor allem 2013 und 2014) ging auch die Stromerzeugung aus Steinkohle um 7 Milliarden kWh zurück. Dieser Rückgang wurde ebenfalls durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien ermöglicht und kompensiert und hat zum Rückgang des Kohlendioxidausstoßes im letzten Jahr um 16 Millionen Tonnen (im Stromsektor) wesentlich beigetragen.